
Wisst ihr noch wie es war, krank zu sein und kein Kind zu haben? Es ist schon ein wenig her bei mir, aber ich habe tolle Erinnerungen an die Zeit.
Damals, ohne Kind, wurde man ein paar Tage krank geschrieben, man war zu Hause, schlief bis in den späten Vormittag, schleifte sich dann aufs Sofa und pflegte sich vorm Fernseher gesund. Auch wenn es einem schlecht ging, war es doch immer ein wenig wie Urlaub.
Krank sein und ein Kind haben, ist da ein wenig anders.
Nicht nur mich, sondern auch meine Frau hat es letzte Woche mit Angina erwischt.
Anfang der Woche konnten wir es noch damit ausgleichen, dass ich fit war und „Luke“ morgens in die Kita bringen konnte. Dank meiner Möglichkeit von zu Hause Arbeiten zu können, konnte ich ihn auch Nachmittags wieder abholen.
Als es uns dann aber Ende der Woche beide erwischt hat, war es doch nicht mehr so einfach.
Krank mit Kind ist nicht mehr das gleiche
Ausschlafen war nicht mehr möglich. Wie auch normalerweise klingelte der Wecker um 6 Uhr damit wir alles vorbereiten konnten und dann pünktlich gegen 8 in der Kita sein konnten.
Nachmittags rafften wir uns wieder auf, um „Luke“ von der Kita abzuholen. Und da das Kind nicht wie wir auf Sparflamme läuft, muss dann auch noch der Kühlschrank aufgefüllt werden. Alles das macht das krank sein nicht mehr ganz so erholsam.
Aber eine Sache ist noch schlimmer als das Jammern auf hohem Niveau, dass man nicht mehr ausschlafen kann.
Ständig hatten wir die Angst im Hinterkopf das Kind könnte sich anstecken. Und das wird dann wirklich zum worst case. Wenn man sich selbst nicht gut fühlt, ist das letzte was man um sich haben will, ein Kind, dem es auch schlecht geht und entweder voll aufdreht, weil es nicht gefordert wird, oder nur schlapp in der Ecke liegen will.
Die Gefahr das eigene Kind anzustecken, ist unheimlich groß.
Hier wird mal ein Löffel abgeleckt, da muss unbedingt der Tee von Mama und Papa gekostet werden. Und am aller schlimmsten sind natürlich die Umarmungen und Küsse, die man sich über den Tag hinweg gibt. Einmal habe ich vergessen mich zurückzuhalten und gab „Luke“ einen fetten Abschiedskuss. Drei Tage lang machte ich mir bei jedem Hüstler Sorgen ob ich ihn angesteckt habe. Zum Glück blieb uns das erspart.
Krank sein mit Kind ist einfach nicht mehr das, was es mal war, als man noch nur für sich verantwortlich war und sich einfach gesund gammeln konnte.
Kleiner Tipp: wenn ihr beide krank seid, lasst einfach den Wecker aus. Luke muss doch nicht 8 Uhr in der Kita sein… 🙂